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Henri Haake 'Honey Lotion'

HENRI HAAKE
HONEY LOTION
02.12. – 10.12.2022

 

What’s in a moment? If anything, in front of you is a tiger rug; the tiger sticks out his tongue—you notice a toe, a knee? Maybe it took you a second to realise what the hell is going on. 

Henri Haake’s paintings are light and radiant, drawing you into the present. They can be affectionate, endearing, even a bit sly—they show what you think you knew but with a new flavour. Haake’s paintings contemplate moments: colour and form take centre stage, with human interaction creeping in from the margins. Perhaps those spaces in between us are where we find each other.

Human life is the narrative substance of these paintings, but the protagonists are often spatially peripheral: the shower curtain in Honey Lotion takes up most of the canvas and the football in Header almost hides the player’s face—his eyes are closed, reverently, almost praying. Sometimes, there’s more to the everyday than repetition. This is the space Haake’s paintings occupy, they’re poetic, not epic.

If the dogs in Tohuwabohu remind you of Bruegel’s The Hunters in the Snow, these dogs are its modern translation: they haven’t come back tired from the hunt, but play around as joyful pets.

Let’s face it: these paintings are also sexy. Toes reach towards one another in a pool, hungrily. Bodies immerse themselves in colourful steaminess. These döner kebab cuts in Ali Dönermann are so dreamy that you can’t help but smile at the person next to you.

Henri Haake repaints and overpaints the same subject, transitioning between layers that make the present: you might have seen these Tohuwabohu dogs before, last summer—the bin was orange but the grass was still green, it was hot and you noticed them in passing on your bike. Now there’s snow, a recast of white colour, added as a second layer to the canvas, the old green paint still shimmers through. Perhaps it gives you an unsettling sense of déjà vu, or perhaps déjà vu isn’t unsettling at all?

Being human is unbearably light, and so is this moment. Did that tiger just wink at you?

Text: Rouven Symank

Vor Dir liegt ein Tigerteppich; der Tiger streckt seine Zunge heraus—Du bemerkst einen Zeh, ein Knie? Und vielleicht dauert es einen Moment, bis Du begreifst, was hier eigentlich vor sich geht. 

Henri Haakes Malerei ist leicht und menschlich, sie zieht einen in die Gegenwart. Die Bilder können liebevoll, melancholisch und sogar ein klein wenig listig sein. Farbe und Form stehen im Mittelpunkt, und die menschliche Interaktion schleicht sich von den Rändern her ein—vielleicht ist es der Raum zwischen uns, in dem wir zueinander finden.

Das menschliche Leben ist die narrative Substanz dieser Bilder, aber die Protagonisten sind oft räumlich peripher: Der Duschvorhang in Honey Lotion nimmt den größten Teil der Leinwand ein und der Fußball in Header verdeckt fast das Gesicht des Fußballspielers—seine Augen sind geschlossen, er ist ehrfürchtig, vielleicht sogar andächtig. Es gibt in diesen Bildern so etwas wie Überalltäglichkeit und das ist die Ebene, die Henri Haakes Bilder herauskitzeln. Sie sind poetisch, nicht episch.

Wenn die Hunde in Tohuwabohu an Bruegels Die Jäger im Schnee erinnern, dann weil sie so etwas wie eine moderne Übersetzung sind: sie kehren nicht ermüdet von der Jagd zurück, sondern hüpfen im Park herum.

Die Bilder sind, das darf man sagen, sexy. In Vabali kommen sich horny Füße im Pool näher, in Honey Lotion spielen Nagellack und Hände miteinander. Ali Dönermann ist so verträumt, dass wir vielleicht gar nicht anders können, als einander anzulächeln.

Henri Haake übermalt dasselbe Motiv immer wieder: Vielleicht bist Du an diesen Tohuwabohu Hunden schon einmal vorbeigeradelt, im letzten Sommer—die Mülltonne war orange, aber das Gras war noch grün, und es war heiß. Jetzt liegt Schnee, übermalte weiße Farbe, als zweite Schicht auf der Leinwand, das Grün schimmert noch durch. Vielleicht ist da ein beunruhigendes Gefühl von Déjà-vu, oder vielleicht ist ein Déjà-vu gar nicht beunruhigend, sondern irgendwie charmant?

Das Menschsein in Haakes Bildern ist tatsächlich charmant—und unerträglich leicht. Hat dir der Tigerteppich gerade zugezwinkert?

Text: Rouven Symank

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